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Wir stellen die Preisträger:innen vor!

Wir gratulieren herzlich... 

Das andere SchulZimmer hat den ersten Preis und somit den "Goldenen Rudi" gewonnen.

Es richtet sich an junge Menschen im Alter von 15 bis 27 Jahren, die aus dem Schulsystem herausgefallen sind und sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Die jungen Menschen werden auf einen schulexternen Haupt- oder Realschulabschluss und den anschließenden Berufseinstieg vorbereitet. 

Was "Das andere SchulZimmer" jedoch besonders auszeichnet, ist die großzügige Weitergabe seiner bewährten Konzepte und Erfahrungen an das Projekt "Lu can learn" in Ludwigshafen. Angesichts des dringenden Bedarfs an Bildungsangeboten für junge Menschen ohne Schulabschluss haben die Verantwortlichen von "Das andere SchulZimmer" nicht gezögert, ihr Wissen weiterzugeben. 

Dank der offenen und unterstützenden Haltung von "Das andere SchulZimmer" konnte "Lu can learn" im März 2024 erfolgreich starten. Diese Zusammenarbeit ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gegenseitige Unterstützung und der Austausch von Wissen neue Möglichkeiten eröffnen und die Wirkung vergrößern können.

 

Der Verein Gemeinsam ins Alter Kassel hat ein außergewöhnliches genossenschaftliches Wohn- und Lebensprojekt ins Leben gerufen. Es bietet älteren Menschen nicht nur 14 verschieden große Wohnungen, sondern auch ein aktives, sich gegenseitig unterstützendes Miteinander. 

Gemeinsam ins Alter Kassel e.V. ist auf dem 2. Platz, weil uns die herausragende Offenheit, ihre Erfahrungen zu teilen sowie der unermüdliche Einsatz, andere bei der Gründung eines Wohnprojektes zu unterstützen, überzeugt hat.

Die Planungsgruppe des neuen Projektes in Treysa hatte von Anfang an Zugang zu allen Details und Erfahrungen. Trotz der Herausforderungen, insbesondere im ländlichen Raum, wie der Überwindung von Ängsten vor Ungewohntem und der Suche nach neuen Wegen, konnten die Planer:innen in Treysa dank der Unterstützung ihre Vision realisieren.

Besonders beeindruckend ist, wie das solidarisch-subsidiäre Prinzip, das die Gemeinschaft und das Individualbedürfnis der Bewohner trägt, auch im neuen Projekt seine Anwendung findet.

Mit dem dritten Platz zeichnen wir "Inklusiv Wohnen Aachen e.V." aus.

"Inklusiv Wohnen Aachen e.V." hat mit der „Wohnschule“ ein bahnbrechendes Projekt ins Leben gerufen, das Menschen mit komplexen Behinderungen auf ein eigenständiges Leben in inklusiven Wohnformen vorbereitet.

Dieses Konzept wurde an "Selbstbestimmt Wohnen e.V." weitergegeben. Der regelmäßige Austausch und die enge Kooperation zwischen "Inklusiv Wohnen Aachen e.V." und "Selbstbestimmt Wohnen e.V." haben dazu geführt, dass das Konzept der Wohnschule erfolgreich an die örtlichen Gegebenheiten (von Aachen in die Eifel) und Bedürfnisse angepasst werden konnte.

Besonders beeindruckend ist, wie "Inklusiv Wohnen Aachen e.V." auch in herausfordernden Zeiten, wie während der Corona-Pandemie, die Betreuung und Schulungen aufrechterhalten konnte. Diese Hartnäckigkeit und Innovationskraft sind inspirierend und zeigen den unbändigen Willen zur Weitergabe.

Der vierte Platz geht an ein Projekt, das mitten im Prozess der Weitergabe steckt.

"Bildung für alle e.V." hat mit der Freitagsschule eine innovative Lösung entwickelt, die zugewanderten Auszubildenden dabei hilft, die zahlreichen Herausforderungen zu bewältigen, denen sie im deutschen Ausbildungssystem gegenüberstehen. An einem Tag in der Woche werden die Auszubildenden von ihren Betrieben freigestellt, um gezielt an individuellen Herausforderungen zu arbeiten. 

Dieses Konzept wird aktuell in einem offenen Transferprozess an zwei Standorte weitergegeben. In beiden Städten gibt es jeweils eine Partnerorganisation, nämlich die Vereine „Kindersprachbrücke Jena“ in Jena und „Ausbildung statt Abschiebung“ in Bonn. Die Organisationen arbeiten eng zusammen, aber jede bringt ihre eigenen Erfahrungen und Kompetenzen ein, um das Konzept der Freitagsschule weiterzuentwickeln und anzupassen.

 

(c) Philip Renk

"Tausche Bildung für Wohnen e.V." wird mit dem 5. Platz geehrt.

Der Verein ermöglicht es jungen Erwachsenen, als Bildungspat*innen in benachteiligten Stadtteilen tätig zu sein. Im Austausch für mietfreies Wohnen bieten sie von Armut betroffenen Kindern individuelle Lernförderung und bereichernde Freizeitaktivitäten. Dieses Konzept fördert nicht nur die Chancengerechtigkeit, sondern stärkt auch die soziale Integration und den Gemeinschaftssinn.

Die Weitergabe ihres Konzeptes hat uns in vielerlei Hinsicht überzeugt. Konkret beworben hat sich Tausche Bildung für Wohnen mit der Weitergabe an den Standort Hamburg. Die Weitergabe ist nach einem Social Franchise-Ansatz erfolgt und wurde dabei an die spezifischen Bedingungen vor Ort angepasst.

Was hat uns überzeugt? Die Initiatoren haben einen langen Atem bewiesen und sobald die Idee an einem Standort funktioniert hat mit der Öffnung weiterer Standorte begonnen. Mittlerweile haben sie an einige Standorte skaliert, erzielen eine starke Wirkung und haben ihre Nachhaltigkeit als Konzept und Organisation gesichert.

Mit dem Sonderpreis ehrt die Jury den FC St. Pauli, der im Frühjahr 2023 ein KI-Tool entwickelt hat, das Texte aus der Alltagssprache in Leichte Sprache übersetzt. Dieses Tool ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie moderne Technologie genutzt werden kann, um Barrieren abzubauen und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Ursprünglich für die Übersetzung zeitkritischer Texte wie Spielberichte gedacht, hat der Verein sein KI-Tool bald frei zugänglich gemacht. Organisationen können sich online melden und erhalten einen Zugangslink, der es ihnen ermöglicht, Texte genauso einfach zu übersetzen wie der Verein selbst. Bislang wurden über 11.000 Texte von mehr als 700 Nutzer*innen übersetzt, was verdeutlicht, wie groß der Bedarf und der Nutzen dieses Tools sind.